Isotretinoin

Was genau ist Isotretinoin?

Isotretinoin ist ein Wirkstoff, der chemisch eng mit Vitamin A verwandt ist und zur Gruppe der Retinoide gehört. Es wird oral in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen und wirkt systemisch, also im ganzen Körper. Es ist die potenteste verfügbare Behandlungsoption gegen Akne und wird daher für schwere Fälle reserviert, wie z.B. Akne conglobata oder Akne mit hohem Narbenrisiko.

Die Isotretinoin Wirkung

Isotretinoin bekämpft die Ursachen der Akne auf vier verschiedene Weisen:

• Reduzierung der Talgproduktion: Es verkleinert die Talgdrüsen der Haut drastisch und drosselt die Produktion von Hautfett (Sebum), was den Hauptnährboden für Aknebakterien entzieht.

• Normalisierung der Verhornung: Es verhindert die übermäßige Verhornung der Hautporen, sodass diese nicht mehr so leicht verstopfen.

• Entzündungshemmung: Isotretinoin hat starke entzündungshemmende Eigenschaften und reduziert Rötungen und schmerzhafte Pickel.

• Bekämpfung von Bakterien: Durch die Reduzierung des Talgs wird das Wachstum des Aknebakteriums Propionibacterium acnes stark gehemmt.

Anwendung und Dosierung: So wird Isotretinoin richtig verwendet

• Einnahme: Die Kapseln werden in der Regel ein- oder zweimal täglich zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen, um die Aufnahme des Wirkstoffs zu verbessern.

• Dosierung: Die genaue Dosis wird von Ihrem Arzt individuell festgelegt und richtet sich nach Ihrem Körpergewicht und der Schwere der Akne.

• Therapiedauer: Eine Behandlung dauert typischerweise mehrere Monate (oft 4-6 Monate oder länger).

• Wichtiger Hinweis für Frauen: Isotretinoin ist stark fruchtschädigend. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der gesamten Therapie und für einen Monat danach eine oder zwei sichere Verhütungsmethoden anwenden. Regelmäßige Schwangerschaftstests vor, während und nach der Therapie sind zwingend erforderlich.

Isotretinoin Nebenwirkungen und Risiken

Isotretinoin ist hochwirksam, hat aber auch eine Reihe von teils erheblichen Nebenwirkungen.

Sehr häufige Nebenwirkungen (treten bei fast allen Patienten auf):

• Extreme Trockenheit von Haut und Lippen (Cheilitis)

• Trockene Augen (kann das Tragen von Kontaktlinsen beeinträchtigen)

• Trockene Nasenschleimhaut (kann zu Nasenbluten führen)

• Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht

Häufige Nebenwirkungen:

• Gelenk- und Muskelschmerzen

• Kopfschmerzen

• Veränderung der Leber- und Blutfettwerte (regelmäßige Bluttests sind notwendig)

Wichtige Risiken:

• Fruchtschädigung (Teratogenität): Das Risiko für schwere angeborene Fehlbildungen ist extrem hoch, wenn während der Einnahme eine Schwangerschaft eintritt.

• Psychische Auswirkungen: Es gibt Berichte über Depressionen, Stimmungsänderungen und in seltenen Fällen suizidale Gedanken. Jede psychische Veränderung muss sofort einem Arzt gemeldet werden.

• Alkohol: Der Konsum von Alkohol sollte während der Therapie vermieden werden, da dies die Leber zusätzlich belasten kann.